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News in der Welt:
Bio-Produkte und ökologische Landwirtschaft
Corall am 03.11.2012 um 13:47 (UTC) | | Immer mehr Menschen greifen mittlerweile bei ihrem täglichen Einkauf auf Produkte mit dem Bio-Siegel zurück, anstatt herkömmliche Marken in ihren Einkaufswagen zu legen. Deshalb sind Öko-Lebensmittel mittlerweile nicht nur in Fachmärkten erhältlich, sondern werden auch in den meisten Supermärkten und Discountern angeboten. Aber was macht Bio-Produkte aus und wie unterscheidet sich ökologische von herkömmlicher Landwirtschaft?
Immer mehr Menschen legen Wert auf einen umweltschonenden Anbau und eine gesunde Ernährung. Sie möchten sicher sein, dass sie über ihre Nahrung nicht unbemerkt Schadstoffe zu sich nehmen. (Quelle: Joujou | Pixelio.de)
Vom Kauf von Bio-Produkten versprechen sich die meisten Menschen vor allem eine gesündere Ernährung. Nicht unschuldig daran sind natürlich die häufigen Lebensmittelskandale der letzten Zeit. Zu oft war die Rede von mit Pflanzenschutzmitteln ("Pestiziden") belastetem Obst und Gemüse, Hormonen im Fleisch oder "Gammelfleisch" in den Kühltheken der Supermärkte. Viele Kunden sind deshalb verunsichert.
Aber auch insgesamt legen immer mehr Menschen heutzutage Wert auf einen umweltschonenden Anbau und eine gesunde Ernährung - sie möchten sich deshalb sicher sein, dass sie über ihre Nahrung nicht unbemerkt umstrittene Zusatz- oder sogar Schadstoffe zu sich nehmen. Garantieren soll das ein staatlich kontrolliertes Bio-Siegel, mit dem Produkte aus ökologischem Anbau, die bestimmte Mindeststandards erfüllen, gekennzeichnet sind.
Wofür steht das Bio-Siegel?
Produkte aus ökologischem Anbau, die bestimmte Mindeststandards erfüllen, sind mit dem staatlich kontrollierten Bio-Siegel gekennzeichnet. (Quelle: Helles Köpfchen)
Das Bio-Siegel ist also im Wesentlichen dazu da, dem Verbraucher bei der Orientierung zu helfen und ihm den Einkauf zu erleichtern. Wer Wert auf ökologisch einwandfreie Produkte legt, soll sie auf den ersten Blick erkennen können. Die Europäische Kommission hat zu diesem Zweck einige Voraussetzungen in einer "EG-Öko-Verordnung" festgelegt, die Produkte aus ökologischem Landbau erfüllen müssen. Die Einhaltung dieser Mindestanforderungen wird regelmäßig kontrolliert.
Lebensmittel, die mit dem Bio-Siegel gekennzeichnet sind, dürfen nicht radioaktiv bestrahlt werden, um sie länger haltbar zu machen, es dürfen keine gentechnisch veränderten Organismen zum Einsatz kommen und auch keine künstlichen Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger benutzt werden. Tiere sollen möglichst artgerecht gehalten und mit ökologisch einwandfreiem Futter gefüttert werden, das vor allem keine Antibiotika oder Hormonzusätze erhalten darf. Auch künstliche Farb-, Aroma- und Geschmacksstoffe sind nicht erlaubt. Bei verarbeiteten Produkten, wie zum Beispiel bei Fertigprodukten, darf ein kleiner Anteil der Inhaltsstoffe aus der so genannten konventionellen (also herkömmlichen) Landwirtschaft stammen, aber auch das ist ganz genau geregelt.
Bio-Landwirtschaft grenzt sich also von der "konventionellen Landwirtschaft" ab, in der chemische Pflanzenschutzmittel und große Mengen an Düngemittel eingesetzt werden. Der Begriff "Bio" ist geschützt - das bedeutet, dass alle Produkte, die den Beinamen "Bio" tragen, automatisch auch diesen Richtlinien entsprechen müssen - sie müssen aber nicht unbedingt das Bio-Siegel tragen. Im Klartext bedeutet das: Wo Bio drauf steht, muss auch Bio drin sein.
Unterschiede zur "konventionellen" Landwirtschaft
In der Massenhaltung sitzen die Hühner zu tausenden in dunklen Zuchthallen. (Quelle: PETA)
Der ökologische Landbau, bei dem die Bio-Lebensmittel entstehen und der ohne künstliche Pflanzenschutzmittel und Dünger auskommt, unterscheidet sich also sehr stark von der herkömmlichen Landwirtschaft. Um Kosten zu sparen und gleichzeitig mehr Leistung zu erhalten, wird der technische Fortschritt dort voll ausgenutzt - im "normalen" Landbau werden in vielen Fällen natürliche Rohstoffe durch künstliche ersetzt. Kühe und Schweine bekommen zum Beispiel Industriefutter, dem häufig wachstumsfördernde Mittel beigemischt sind. Antibiotika im Futter soll die ohnehin geschwächten "Nutztiere" vor Krankheiten schützen, die sich in der Massentierhaltung rasch ausbreiten können - diese Stoffe nehmen letztendlich auch die Verbraucher zu sich, die das Fleisch dieser Tiere essen.
Eine artgerechte Haltung der Tiere hat bei der konventionellen Landwirtschaft meist keinen hohen Stellenwert - es gibt dort immer mehr Großbetriebe, in denen die Tiere in Massen gezüchtet und gehalten werden. Viele Bauern haben Probleme, mit den Niedrig-Preisen mitzuhalten, zu denen die Produkte aus Massentierhaltung angeboten werden. Auch sie versuchen deshalb, mit geringen Kosten eine möglichst hohe Ernte einzufahren. An erster Stelle steht die Wirtschaftlichkeit, deshalb werden in der Massentierhaltung viele Tiere auf engstem Raum untergebracht. Problematisch sind dabei auch die großen Mengen an Tiergülle, die entsorgt werden müssen und die Böden belasten.
Einige Tiere in der "normalen" Landwirtschaft werden artgerecht gehalten, viele andere haben jedoch kaum Platz und werden mit minderwertigem Futter versorgt. (Quelle: Wikipedia/ Raketenpilot)
Ebenso beim Anbau von Obst, Gemüse und Getreide muss es wirtschaftlich zugehen: Künstliche Pflanzenschutzmittel sollen Verluste durch Schädlinge vermeiden und verschiedene Düngemittel eine reiche Ernte garantieren. Diese Chemikalien sind zum einen schädlich für die Umwelt, zum anderen nicht unbedingt gesund für die Verbraucher, die solche chemisch behandelten Produkte zu sich nehmen. Es gibt auch landwirtschaftliche Betriebe, die sich um einen Mittelweg zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft bemühen und auf eine artgerechte Tierhaltung achten. Diese Betriebe können aber meistens nicht die Mindestanforderungen der EG-Öko-Verordnung erfüllen und stehen unter Konkurrenzdruck mit denjenigen Großbetrieben, die unter geringstem Kostenaufwand so viel wie möglich produzieren, ohne Rücksicht auf die Tiere und den Schutz der Umwelt zu nehmen.
Bio ist nicht gleich Bio
Während Obst aus herkömmlicher Landwirtschaft mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt werden darf, verzichtet man beim Bio-Anbau auf den Einsatz solcher Chemikalien. (Quelle: Jörn Wiertz | Pixelio)
Auch wenn das staatliche Bio-Siegel die Produkte kennzeichnet, die in ökologischer Landwirtschaft entstanden sind, sind nicht alle Bio-Produkte gleich. Denn das Bio-Siegel bescheinigt eben nur, dass die in der EG-Verordnung festgelegten Mindestvoraussetzungen beachtet werden. Diese Regelungen gehen aber einigen Verfechtern des ökologischen Landbaus noch nicht weit genug. Deshalb gibt es neben dem staatlichen Bio-Siegel noch einige andere Verbände, die zum Teil noch wesentlich strengere Anforderungen an die Lebensmittel stellen. Dazu gehören zum Beispiel Bioland, Demeter oder Naturland, die ihre Siegel an Bio-Produkte verleihen, die strenge Richtlinien erfüllen.
Diese privaten Verbände sind zum Beispiel in Bezug auf die Tierhaltung wesentlich strenger als die EG-Verordnung, die zwar eine artgerechtere Tierhaltung fordert, aber zum Beispiel durchaus zulässt, dass Schweine im Dunkeln gehalten und Kühe im Stall angebunden werden. Auch in anderen Bereichen sind die Regeln strikter. Es erhält etwa kein Produkt das Bioland-Label, wenn es von einem Hof kommt, auf dem ökologische und konventionelle Landwirtschaft nebeneinander betrieben wird. Die meisten Produkte, die nicht nur das Bio-Siegel tragen, sondern auch einem dieser privaten Labels zuzuordnen sind, sind nicht im normalen Supermarkt erhältlich. Sie werden nur in speziellen Bioläden, Reformhäusern oder direkt beim Erzeuger in Hofläden oder auf Wochenmärkten verkauft.
Öko-Produkte aus dem Supermarkt
Heute ist die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln so groß, dass auch Supermärkte und billige Discounter Bio-Ware im Programm haben. (Quelle: Ralf Roletschek (User:Marcela)/ Wikipedia)
Noch vor wenigen Jahren gab es Bio-Produkte ausschließlich in speziellen Läden zu kaufen. Heute ist die Nachfrage danach so groß, dass auch Supermärkte und billige Discounter Bio-Ware im Programm haben. Besonders bei den Discountern sind die Preise auch bei Öko-Produkten sehr niedrig. Das lässt manche Kunden daran zweifeln, ob die billigere Bio-Ware aus dem Supermarkt wirklich gut sein kann und ob es sich dabei vor allem tatsächlich um Bio-Produkte handelt.
Allgemein kann man sagen, dass auf das staatliche Bio-Siegel durchaus Verlass ist. Diese Waren erfüllen auf jeden Fall die Mindestbedingungen der EG-Verordnung für ökologischen Landbau. Die günstigen Preise kommen vor allem daher, dass Discounter und Supermärkte die Waren den Erzeugern in sehr großen Mengen abkaufen können - das bedeutet aber in vielen Fällen, dass die Mitarbeiter in der Herstellung oder im Handel nicht gerade viel Lohn für ihre Arbeit bekommen. Außerdem kommen die Waren häufig aus dem europäischen Ausland, sie werden also vor dem Verkauf oft noch über mehrere hundert Kilometer transportiert. Auch das ist nicht gerade umweltfreundlich, wie viele Kritiker einwenden. Wenn man also Bio-Produkte im Supermarkt kauft, unterstützt man in der Regel nicht die Öko-Bauern der Region.
Bio-Lebensmittel aus der Region
In der Bio-Landwirtschaft werden die Tiere möglichst artgerecht gehalten und es wird auf einen umweltschonenden Anbau geachtet. Die Produktion ist daher aufwendiger und teurer. (Quelle: Wikipedia)
Für Menschen, die ganz genau wissen wollen, wo und wie ihr Obst und Gemüse, Fleisch und ihre Milchprodukte erzeugt wurden, ist es wohl am besten, direkt beim Bio-Bauern in der Region oder auf dem Wochenmarkt zu kaufen. Viele Ökohöfe haben ihre eigenen Hofläden, in denen sie ihre Produkte an den Kunden bringen. Ein Besuch beim Biobauern hat immer den Vorteil, dass man im Gegensatz zum Kauf im Supermarkt oder Bioladen die Möglichkeit hat, Fragen zu stellen und sich selbst ein Bild zu machen.
Insgesamt gesehen kommt es darauf an, welche Anforderungen man selbst als Kunde an die Bio-Produkte hat. Vielen Menschen genügt es, dass die Mindestanforderungen der EG-Öko-Verordnung erfüllt werden und sie sicher sein können, dass sich in ihrem Gemüse keine Pestizide und in ihrem Fleisch weder Hormone noch Antibiotika verstecken. Andere Kunden sind anspruchsvoller und möchten sich nicht allein auf das Bio-Siegel verlassen. Ihnen ist es auch wichtig, dass sie wissen, wie die Tiere gehalten werden, dass die Produkte nicht weitere Strecken zurückgelegt haben oder dass auch die Menschen, die an der Herstellung und am Verkauf der Nahrungsmittel beteiligt sind, fair entlohnt wurden.
Auf der diesjährigen Bio-Messe in Nürnberg ging es im Besonderen um fair gehandelte Produkte. "Bio" bedeutet nämlich nicht automatisch, dass die angebotenen Nahrungsmittel unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Das Hand-in-Hand-Siegel zum Beispiel steht für eine öko-faire Partnerschaft und kennzeichnet Bio-Produkte wie Kaffee, Kakao, Zucker, Nüsse und Getreide, die ohne harte Kinderarbeit oder schlechte Arbeitsbedingungen hergestellt wurden.
Quelle: Hellesköpfchen.de | | |
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Das Erntedankfest - Herbstlicher Brauch mit langer Tradition Wie feiern die Menschen aus verschiedenen Kulturen Erntedank?
Corall am 29.10.2012 um 17:50 (UTC) | | Das Erntedankfest gehört zu den ältesten Festen, die die Menschen feiern. Traditionell dankt man mit dieser Feier Gott am Ende der Erntezeit dafür, dass er die Früchte, das Gemüse und das Getreide hat gedeihen lassen. Heute lässt uns das Fest auch daran erinnern, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass wir so viel Nahrung auf unseren Tellern haben. Auf der ganzen Welt bedanken sich die Menschen für ihre Ernten. Das kann natürlich auf ganz unterschiedliche Art und Weise geschehen. Da die Erntezeit vom Klima abhängig ist, gibt es auf der Welt auch keinen einheitlichen Termin. Wie feiern die Menschen in den verschiedenen Kulturen Erntedank?
In der Kirche werden zum Erntedankfest viele Feldfrüchte und Kronen zum Dank für die gute Ernte dargebracht. (Quelle: User:Dr. Meierhofer/ Wikimedia Commons)
Man vermutet, dass bereits vorchristliche Religionen das Erntedankfest feierten. Schon die Römer und auch die Juden feierten die reichen Gaben der Natur. Auch die alten Griechen und Ägypter haben sich bei ihren Fruchtbarkeitsgöttern mit Opfergaben für ihre Ernte bedankt. Das Fest, so wie wir es heute feiern, haben wir wahrscheinlich von den Römern, die schon seit dem 3. Jahrhundert nach Christi Erntedank feierten, übernommen.
In Mittel- und Nordeuropa wurde das Fest in früheren Zeiten am 23. September mit einer Opfergabe gefeiert. Im August feierten die Kelten das Kornfest und später, zur Tagundnachtgleiche (das sind jährlich die zwei Tage um den 20. März/ 23. September, an denen der helllichte Tag und die Nacht gleich lang sind), das Weinfest. Und die Germanen feierten drei Tage lang Erntedank und dankten den Göttern für die reiche Ausbeute. Sie ließen zum Beispiel für das Pferd Sleipnir, das ihrem Glauben nach dem Hauptgott Odin gehörte, ein Büschel Korn auf dem Feld übrig und aus dem letzten Kornschnitt wurde ein Kranz geflochten.
Die christliche Tradition
Manchmal wird sogar ein Teppich aus Feldfrüchten hergestellt, der so genannte Erntedankteppich. (Quelle: Bene16/ Wikimedia Commons)
Zwar feiert man in vielen Ländern ein solches Fest, aber dies muss nicht immer am selben Tag stattfinden. Sogar in Deutschland gibt es Unterschiede. So feiert man nach evangelischem Brauch Erntedank am ersten Sonntag nach dem Michaelistag (29. September). Nach katholischem Brauch aber ist es der erste Sonntag im Oktober. Dies wurde auf der Bischofskonferenz 1972 festgelegt. Die Gemeinden dürfen aber selbst bestimmen, auf wann sie den Termin legen. In der Moselregion zum Beispiel wird das Fest nach der Weinlese, am zweiten Sonntag im November, gefeiert.
Bei beiden christlichen Glaubensrichtungen werden Körbe mit Früchten und Obst oder Erntekronen zum Altar gebracht, um so Gott zu danken. Die Kronen werden aus Getreide oder auch aus Weinstöcken geflochten, manchmal werden sie dann noch mit Früchten verziert. Die Erntekronen werden teilweise auch in einer "Prozession" (das ist ein religiöser Festzug) durch die Gemeinde getragen. Natürlich findet an diesem Tag auch ein Gottesdienst statt, an dem Gott noch einmal für die guten Gaben geehrt wird. Viele Gemeinden nehmen dies auch zum Anlass, um für hungernde und arme Menschen zu spenden. Anschließend wird dann ein Fest gefeiert, das ganz unterschiedlich ausfallen kann. In manchen Gegenden wird ein richtiges Festmahl serviert und es wird getanzt und gesungen, in anderen Gegenden wiederum gibt es sogar Jahrmärkte. Oftmals werden auch Strohpuppen auf einem Feld verbrannt.
Der Brauch in anderen Religionen
Im Herbst feiern Juden sieben Tage lang das Laubhüttenfest, das Sukkot. Hierzu wird eine Hütte gebaut und mit Erntefrüchten dekoriert. (Quelle: al-ex/ Stock.xchng)
Im Judentum ist es gang und gäbe, zweimal im Jahr Erntedank zu feiern. Im Mai oder im Juni wird das "Schawuot" gefeiert, aus dem sich später das christliche Pfingstfest entwickelte. Im Herbst wird dann richtig gefeiert und man begeht sieben Tage lang das Laubhüttenfest, das "Sukkot". Hierzu wird eine Hütte, die so genannte Sukka, gebaut und mit Erntefrüchten dekoriert. Das Fest fällt auf den Zeitraum vom 15. bis 21. Tischri - das ist der siebte Monat des Jüdischen Kalenders.
Im Islam hingegen kann man den Ramadan - den Fastenmonat und das daran anschließende Fest - mit dem Erntedankfest vergleichen. Beim Ramadan fasten die Muslime, beten fünf Mal am Tag und besuchen Lesungen aus dem Koran, um sich so mit der Schöpfung Gottes und seiner Gnade auseinanderzusetzen.
Im Hinduismus wird in Form von "Makar Sankrant" ebenfalls Erntedank gefeiert. Bei diesem Fest lässt man Drachen steigen. In Indien gibt es von Bundesland zu Bundesland aber ganz unterschiedliche Arten, dieses Fest zu feiern, und teilweise haben sie auch ganz verschiedene Namen. So wird beispielweise in Kerala, im Südwesten, "Onam" gefeiert. Dieses Fest dauert zehn Tage lang. Es wird getanzt und man trägt viele bunte Kleidungsstücke. Mit dem Fest gedenkt man dem gerechten und wohltätigen König Mahabali, der nach seinem Opfertod an diesem Tag sein Volk auf der Erde besucht haben soll.
Das Erntedankfest in Deutschland
Zum Erntedankfest werden in Deutschland häufig Erntekronen geflochten. (Quelle: franklausg/ Wikimedia Commons)
Und auch in Deutschland wird das Fest ganz unterschiedlich gefeiert, zum Beispiel mit Tänzen, Musik, einem Festessen und Erntebier. Es gibt viele verschiedene Traditionen: Beim Kartoffelhahn werden nach der Ernte ein oder mehrere Hähnchen zusammen verspeist. Früher wurden die Kartoffeln noch ohne Maschinen geerntet, wenn die Erntehelfer fertig waren, riefen sie: "Mir han schon de Hahn!" Damit wollten sie sagen, dass sie nun mit der Ernte fertig waren und der Bauer nun den Hahn für das gemeinsame Festessen ausgeben konnte.
Die Erntepuppe wurde aus den Getreidehalmen gebastelt und damit der Geist des Getreides geehrt. Was dann mit der Puppe weiterhin geschah, war ganz unterschiedlich, heute errichtet man oft auch riesige Puppen aus Strohballen an Ortseingängen.
Ein anderer Brauch ist der Erntedankumzug, bei dem viele Wagen festlich geschmückt werden, welche dann von Pferden, Ochsen oder Traktoren durch die Straßen gezogen werden. Oftmals wird auch Musik gespielt und der Zug endet entweder auf dem Dorfplatz oder vor der Kirche. In manchen Regionen sammeln Kinder vor dem Erntedanksonntag Erntegaben ein, indem sie von Haus zu Haus gehen und nach einer Spende bitten. Die gesammelten Früchte, das Gemüse und Obst bringen sie dann in die Kirche. In vielen Gegenden in Deutschland werden auch Jahrmärkte oder eine Kirmes zum Erntedankfest gefeiert: Hierfür werden viele Imbissbuden, Karussells und Losbuden aufgestellt.
In Bergregionen wiederum gibt es den so genannten "Almabtrieb" (in der Schweiz "Alpabzug"). Im Herbst werden die Kühe und Schafe mit Blumen und Bändern geschmückt und von den Bergen in die Täler getrieben. Dabei tragen sie große Glocken um den Hals, damit sie auf dem Weg ins Dorf die bösen Geister vertreiben können.
Andere Länder, andere Sitten
Mit Thanksgiving erinnern die US-Amerikaner auch an die Pilgerväter, die 1620 mit der Mayflower nach Amerika kamen. (Quelle: Wikimedia Commons)
Viele der Bräuche, wie sie die alten Römer und Germanen feierten, sind bis heute noch erhalten geblieben. So hängen wir in Deutschland oftmals noch die Kränze an den Erntedankwagen und in Frankreich wird beispielweise erst nach der Weinlese Erntedank gefeiert. Und auch in Asien, nämlich in Japan, feierte man früher "Niinamesai". Dabei opferte der Kaiser einen Teil des neu geernteten Reises den Göttern. Heute aber feiert man in Japan stattdessen "Kinrô Kansha no Hi", den Tag des Dankes für die Arbeit. In China und in Taiwan feiert man Mondfeste zu Ehren der Verstorbenen und zugleich auch Erntedank.
In Schottland wird zum Erntedankfest Hotch-Potch serviert. Das ist eine Suppe, die aus dem hochwertigsten Fleisch und Gemüse besteht. Sie ist eine typische Spezialität und ihr werden sogar besondere Heilkräfte nachgesagt. In anderen Teilen von England wird aus den letzten Strohgarben eine Erntepuppe gebastelt, die dann als Opfergabe auf dem Feld aufgestellt oder zurückgelassen wird. In anderen Gegenden wiederum wird die Puppe auch mit auf das Fest genommen - sie ist dann größer und wird aus Strohballen hergestellt.
In Nordamerika feiert man Thanksgiving am vierten Donnerstag im November. (Quelle: gun4hire/ Stock.xchng)
Auch in Nordamerika feiert man Erntedank - allerdings erst am vierten Donnerstag im November, dort wird der staatliche Feiertag "Thanksgiving" genannt. In den USA ist das einer der wichtigsten Feiertage des Jahres und man feiert es im Kreis seiner Familie mit einem Festmahl, bei dem traditionelle Gerichte zubereitet werden. Dabei gibt es immer einen Truthahn, der aber von Familie zu Familie unterschiedlich zubereitet werden kann. Und natürlich meint jede Familie, dass ihr Rezept das Beste sei. Meistens gibt es den Truthahn mit Preiselbeeren, Kürbiskuchen, Mais und Kartoffeln.
Mit diesem Fest erinnern die US-Amerikaner an das erste Erntedankfest der Pilgerväter in den damals neuen Vereinigten Staaten. Da fast ganz Nordamerika an diesem Tag auf den Beinen ist, um die Familie zu besuchen, kommt es überall zu langen Staus. In Kanada feiert man ebenfalls Thanksgiving, aber nicht wie in den USA im November, sondern schon am zweiten Montag im Oktober. Auch hier gibt es meistens ein Festmahl mit Truthahn.
Quelle: www.Hellesköpfchen.de | | |
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Winterschlaf, Winterruhe und -starre: Wie Tiere in der Kälte überleben
Corall am 29.10.2012 um 17:48 (UTC) | | Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken - und die Zugvögel haben schon längst die Region verlassen, um Richtung Süden zu fliegen, der Sonne hinterher. Jetzt gilt es für die "Zurückgebliebenen", sich auf die dunkle und kalte Jahreszeit einzustellen. Um während der Wintermonate nicht zu erfrieren oder zu verhungern, haben viele Tiere Strategien entwickelt, um die kalte Jahreszeit hinter sich zu bringen.
Der Igel gehört zu den Winterschläfern. Er frisst sich einen Vorrat an und lebt in den kalten Wintermonaten von seinen Reserven. (Quelle: Gibe)
Tiere treffen Vorkehrungen für den Winter - und wenn es nur das dicke Winterfell ist, welches sie vor der Kälte schützen soll. Einige Tiere können die Wintermonate nur überstehen, indem sie in der kalten Jahreszeit eine Winterruhe halten beziehungsweise in einen Winterschlaf oder gar eine Winterstarre fallen.
Der Grund dafür ist die extreme Kälte und die Knappheit der Nahrung. Der Boden ist hart gefroren und teilweise von Schnee bedeckt, die Bäume sind kahl - Essbares ist für viele Tiere kaum zu finden. Was sind die Methoden der Vierbeiner, den widrigen Umständen zu trotzen und in Eiseskälte zu überleben?
Auf der Suche nach einer Unterkunft für den Winter
Bären halten Winterruhe. Auch bei ihnen verlangsamen sich Herzschlag und Stoffwechsel, um Energie zu sparen. Sie erwachen allerdings häufiger und nehmen auch immer wieder Nahrung zu sich. (Quelle: Chris Servheen/USFWS)
Für alle, die jetzt draußen unterwegs sind, beginnt der Kampf ums Überleben. Die Natur hat für die schwierige Zeit eine Strategie entwickelt, die es manchem Tier einfach macht, die Wintermonate zu überstehen. Tiere, die einen Winterschlaf oder eine Winterruhe halten, beginnen bereits im Spätsommer mit den Vorbereitungen. Mit den immer kürzer werdenden Tagen und den sinkenden Temperaturen kündigt sich allmählich der nahende Winter an. Es wird Zeit, eine geeignete Behausung ausfindig zu machen, sollte noch keine vorhanden sein. Dann beginnt die Suche nach Nahrung. Jetzt, da noch ausreichend Futter vorhanden ist, wird bereits für die kargen Monate im Winter vorgesorgt und kräftig gesammelt.
Zu den Winterschläfern zählen unter anderen Igel, Murmeltiere, Haselmäuse und Fledermäuse. Die Tiere schlafen tief und fest während dieser Zeit. Zwischen den Schlafphasen wachen sie allerdings immer mal wieder kurz auf, um ihre Schlafposition zu ändern und Darm und Blase zu entleeren. Sie fressen jedoch nichts, sondern ernähren sich in dieser Zeit ausschließlich von ihrem über Spätsommer und Herbst angefressenen Fettpolster. Um Energie zu sparen, verlangsamen sich Atmung, Herzschlag und Stoffwechsel - auch die Körpertemperatur sinkt ab. Werden Winterschlaf haltende Tiere zu oft gestört, haben sie weniger Chancen zu überleben. Durch häufiges Erwachen verbrauchen sie mehr Körperfett und so könnten ihre Reserven noch vor dem Frühlingseinbruch zu Neige gehen. Wenn dies geschieht, müssen sie verhungern.
Überlebensstrategie: Dem Tod näher als dem Leben
Neben vielen Insekten und Amphibien fallen auch Reptilien wie Eidechsen in eine Winterstarre - ein Zustand, der dem Tod näher als dem Leben scheint. (Quelle: Christian Fischer)
Es gibt auch Tiere, die anstatt eines Schlafes eine Winterruhe halten. Zu ihnen zählen der Bär, das Eichhörnchen oder der Maulwurf. Diese Tiere haben sich weniger Winterspeck angefressen, beziehungsweise einen Vorrat gesammelt. Im Vergleich zu den Winterschläfern sinkt ihre Körpertemperatur nicht ganz so tief ab und die Körperfunktionen laufen nicht ganz so sparsam. Sie erwachen öfter aus ihrer Ruhe, um Nahrung zu sich zu nehmen. Sollte es aber besonders kalt sein oder ein extremer Mangel an Nahrung bestehen, fallen sie in eine etwas tiefere Ruhe, um so Kräfte zu sparen und nicht zu verhungern.
Neben den Tieren, die ruhen und schlafen, gibt es auch andere, die in eine Starre - die so genannte Winterstarre - fallen. Dazu gehören Insekten, Amphibien wie Frösche, Reptilien wie Schildkröten und Eidechsen sowie einige Fische. Ihre Körpertemperatur sinkt mit der Außentemperatur, daher kommt auch die Bezeichnung "wechselwarm". Frösche vergraben sich im Schlamm oder suchen sich ein geeignetes Erdloch, Insekten suchen unter Baumrinden Unterschlupf und Fische erstarren im Wasser. Sie selbst können ihren Körper nicht erwärmen - nur mit dem Ansteigen der Außentemperatur erwachen sie wieder "zum Leben". Dauert die Phase der Starre jedoch zu lange an oder ist es zu kalt, sterben sie schließlich und erwachen nicht mehr durch die wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings.
Quelle: www.Hellesköpfchen.de | | |
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Graf Dracula - Wahrheit oder Legende? Die Schöpfung des berühmtesten aller Vampire
Corall am 29.10.2012 um 17:45 (UTC) | |
Vampire - das sind Untote, die ihre Gräber verlassen, um sich auf die Jagd nach menschlichem Blut zu begeben. Schon lange gibt es den Mythos um blutsaugende Wesen, die am Tage erstarrt und reglos in ihren Särgen liegen, um nach Sonnenuntergang "zum Leben zu erwachen". Die bekannteste Vampirfigur ist der berüchtigte Graf Dracula. Bram Stoker verfasste den Schauerroman im Jahr 1897. Doch gab es diesen unheimlichen Grafen wirklich? Tatsächlich diente ein grausamer Fürst, der im 15. Jahrhundert über die Walachei im heutigen Rumänien herrschte, als Romanvorlage. Und die wahre Geschichte ist dabei ähnlich blutrünstig wie die Legende.
Das heutige Bild von Vampiren entstand um 1600 in Osteuropa. Abbildung: Frühere Vorstellung eines Vampirs, einem untoten Wesen mit spitzen Zähnen, das seinen Opfern das Blut aussaugt. (Quelle: Wikipedia )
Die Vorstellungen von Vampiren gehen auseinander, meist handelt es sich aber um Gestalten, die bei einbrechender Dunkelheit ihre Gräber verlassen und sich von menschlichem Blut ernähren. Vernichten kann man diese Wesen der Legende nach, indem man ihre Körper mit einem Pfahl durchbohrt. Weitere Mythen besagen, dass Vampire durch Kreuze gebannt und durch Knoblauch vertrieben werden. Schon im Mittelalter schuf man in verschiedenen Teilen der Welt ähnliche Sagen von Untoten. Das heute verbreitete Bild des Vampirs ist vermutlich um 1600 im osteuropäischen Raum entstanden.
Der Volksglaube von Vampiren wurde wohl geschaffen, um Katastrophen, schlimmen Krankheiten oder unerklärbaren Dingen einen Namen zu geben - und einen Verantwortlichen zu finden. Viele Menschen waren damals von Hunger, Missernten, Krankheiten und Armut betroffen. Immer wieder starben Menschen durch plötzlich auftretende Seuchen. Vor allem in der frühen Neuzeit wurden viele Vampirfälle gemeldet: Völlig unerwartet erkrankten Bewohner eines Dorfes schwer und starben. Sie sollen von "untoten Wesen" berichtet haben, die sie in der Nacht heimsuchten. Es gab in vergangenen Zeiten sogar richtige Vampirprozesse. Dabei sollen Menschen, die als "Vampire" enttarnt wurden, zum Tode verurteilt und grausam aufgespießt worden sein.
Graf Dracula - der berühmteste aller Vampire
Mit seinem Roman "Dracula" schuf Bram Stoker eine Legende. Immer wieder wird die Figur aufgegriffen, unzählige Male wurde sie verfilmt. Bild: Gary Oldman in "Bram Stoker's Dracula" von 1992. (Quelle: Wikipedia)
Die bekannteste Vampirfigur ist der berühmt-berüchtigte "Graf Dracula". Viele Gruselgeschichten ranken sich um ihn, in unzähligen Filmen kommt er vor - und kaum jemand hat noch nichts von dem unheimlichen Grafen gehört. Im Roman reist ein Rechtsanwalt in geschäftlichen Angelegenheiten zum Schloss eines Grafen, das sich abgelegen inmitten der Südkarpaten befindet.
Bereits die äußere Erscheinung des Gastgebers mit seiner blassen Haut, den roten Lippen und auffallend spitzen Zähnen ist unheimlich. Bald schon verspürt der junge Mann ein unbehagliches Gefühl. Etwas geht nicht mit rechten Dingen zu in dem Schloss. Er bemerkt, dass der Graf kein Spiegelbild hat und beim Anblick von Blut merkwürdig verändert reagiert...
Abraham "Bram" Stoker verfasste den Schauerroman "Dracula" im Jahre 1897. Mit seinem Werk war schließlich eine Legende geboren: Die Geschichte des berühmten Vampirs wurde immer wieder verfilmt und neu interpretiert, das Bild Draculas geprägt. Mal war der Graf jedoch nur die "monströse Bestie", mal war er auch eine tragische Figur, der man menschliche Züge verlieh. Berühmte Dracula-Darsteller waren Christopher Lee und Gray Oldman, der 1992 in Coppolas Horrorfilm "Bram Stoker's Dracula" die Hauptfigur spielte. Roman Polanski dagegen drehte 1967 mit "Tanz der Vampire" eine Gruselparodie, in der viele humorvolle Elemente enthalten sind. Ein wahrer Vampirkult war entstanden.
Die Schöpfung des transsilvanischen Untoten
Die Geschichte des Grafen spielt in den Südkarpaten, den "Transsilvanischen Alpen". (Quelle: Wikipedia )
Der Schriftsteller Bram Stoker beschäftigte sich intensiv mit mystischen Dingen, Zauberei und Vampirlegenden. Eingehend studierte er Sagen und überlieferte Geschichten der blutsaugenden Untoten. Er war in London Mitglied einer okkulten Gemeinschaft. Das lateinische Wort "occultus" bedeutet "verborgen", Okkultismus befasst sich mit Magie und Mystik. Doch wer war Dracula eigentlich? Stimmt es, dass er wirklich gelebt haben soll? Oder handelt es sich um eine reine Erfindung des irischen Schriftstellers? Schon vor Bram Stoker - im Zeitalter der Romantik (1795-1848) - wurden viele Vampirgeschichten verfasst. Verschiedene Figuren und Mythen dienten dem Iren also als Vorlage für seinen "Dracula".
Bram Stoker war aber auf eine bestimmte Person gestoßen, die ihn beim Erschaffen seiner gefürchteten Romanfigur entscheidend inspirierte: Fürst Vlad III. Draculea (1431-1476). Er herrschte zur Zeit des Spätmittelalters über die Walachei, ein Fürstentum im heutigen Rumänien. Stoker's Geschichte spielt in Transsilvanien (deutsch: Siebenbürgen). Diese sagenumwobene Region Rumäniens war die damalige Heimat von Vlad III. Draculea. Die wahre Geschichte des Fürsten ist dabei ähnlich blutrünstig wie die Vampirlegende. Vlad III. soll nämlich berüchtigt gewesen sein für seine Grausamkeit.
Vlad III. Draculea - ein blutrünstiger Herrscher
So sah der "echte Dracula" aus: Vlad III. Draculea war ein grausamer Fürst des 15. Jahrhunderts, der seine Opfer auf Pfählen aufgespießt haben soll. (Quelle: Wikipedia )
Der Vater des Fürsten war Vlad II. Dracul (Draculea bedeutet "Sohn des Dracul") und war Ritter des Drachenordens - vermutlich trägt er deshalb seinen Beinamen. Der lateinische Begriff "draco" heißt nämlich übersetzt "Drachen". Es gibt aber noch eine andere Bedeutung, die vielen umso passender für den grausamen Fürsten erscheint: Das Wort "Dracul" heißt im Rumänischen nämlich auch "der Teufel". So könnte man Draculea ebenso mit "Sohn des Teufels" übersetzen. Seine Mutter war Prinzessin Cneajna von Transsilvanien.
Im Kampf gegen die Türken, Ungarn und gegen Gesetzesbrecher war Vlad III. brutal und unbarmherzig. Er soll unzählige seiner Feinde gepfählt - also bei lebendigem Leib auf Pfähle gespießt - haben. Die Menschen mussten dann langsam und qualvoll sterben. Deshalb trägt er auch den Beinamen Vlad "Tepes", was "der Pfähler" bedeutet. Draculea und seine Gefolgsleute wurden schließlich von den Türken gefangen genommen. Um 1476/77 wurde der Fürst enthauptet, sein Kopf soll nach Konstantinopel gebracht worden sein.
Der gefürchtete Herrscher hat äußerlich wenige Gemeinsamkeiten mit Stoker's Dracula. Der Schriftsteller soll sich dabei eher an dem bekannten Shakespeare-Darsteller Henry Irving orientiert haben, mit dem ihn eine lange Freundschaft verband. Vlad III. wird als brutal wirkender Mann mit langen schwarzen Locken und kantigen Zügen beschrieben. Eigentlich stellt man sich Dracula jedoch als älteren Herrn mit blassem Gesicht und grauen Haaren vor.
Viele Schauerlegenden um "Vlad den Pfähler"
Das "Draculaschloss" Bran in Transsilvanien ist eine Touristenattraktion. Man weiß allerdings nicht, ob sich der Fürst jemals dort aufgehalten hat. (Quelle: Wikipedia )
Weitere Mythen besagen, dass Vlad Draculea das Blut seiner Opfer trank und seine Leiche bis heute verschwunden blieb. Das Grab im rumänischen Snagov wurde 1931 geöffnet - und tatsächlich fand man keine sterblichen Überreste. Allerdings weiß man bis heute nicht, ob es sich überhaupt um die richtige Grabstätte des Fürsten handelt. In Rumänien wurden mittlerweile viele Orte zu "Touristenattraktionen" gemacht, die wenig mit dem früheren Herrscher Vlad III. Draculea zu tun haben.
Das Schloss Bran im transsilvanischen Bezirk Brasov zum Beispiel wird immer wieder als legendäres Draculaschloss präsentiert. Das imposant wirkende alte Gemäuer gleicht wirklich der Beschreibung des Gruselromans. Man geht aber davon aus, dass Fürst Vlad III. dieses Schloss niemals betreten hat. Die historische Stadt Sighisoara (deutsch: Schässburg) in Rumänien wird als Geburtsort des grausamen Fürsten bezeichnet. Dies gilt zwar als wahrscheinlich, es gibt jedoch keine eindeutigen Belege, dass Vlad III. Draculea in Schässburg zur Welt kam.
Quelle: www.Hellesköpfchen.de
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Woher kommt Halloween? Der Ursprung des Gruselfestes
Corall am 29.10.2012 um 17:41 (UTC) | | In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November sieht man jährlich "grauenvolle Gestalten" durch die Straßen ziehen. Außerdem werden an Halloween Häuser und Gärten schaurig-schön geschmückt. Das Gruselfest stammt übrigens nicht aus den USA, wie die meisten Menschen glauben. Es hat seinen Ursprung in Europa. Wie ist es entstanden und woher hat es seinen Namen? Warum schnitzt man zur Halloween-Zeit aus Kürbisköpfen gruselige Fratzen?
Vermutlich geht Halloween auf eine Tradition der alten Kelten zurück. Sie lebten vor vielen Jahrhunderten in Irland, Schottland und weiteren Gebieten Europas und feierten damals eine Art Totenfest mit dem Namen "Samhain" - das bedeutet etwa "Ende des Sommers". Ursprünglich wurde es in der Nacht des elften Vollmonds eines Jahres gefeiert. Nach dem keltischen Kalender war dies der Winteranfang. In dieser Nacht verabschiedeten sich die Kelten vom Sommer. Da der Volksstamm nur zwischen zwei Jahreszeiten, nämlich Sommer und Winter unterschied, war damit auch das Ende des Jahres gekommen.
Damals glaubte man, dass der Sommer die Zeit des Lebens sei und der Winter die Zeit des Todes. In der Nacht des Samhain begegneten sich nach Auffassung der Kelten diese beiden Welten. Die Familien boten ihren verstorbenen Vorfahren dann üppige Speisen an, die symbolisch gemeinsam verzehrt wurden. In Mexiko feiert man bis heute noch auf eine ganz ähnliche Weise den "Tag der Toten" am 1. November: Familien ziehen mit Schnaps und leckeren Speisen auf den Friedhof, setzen sich um die Gräber ihrer verstorbenen Verwandten und feiern gemeinsam ein "rauschendes Fest".
Die alten Kelten hatten noch eine völlig andere Zeitrechnung. Viel später erst wurde der Gregorianische Kalender eingeführt und das Totenfest auf ein festes Datum gelegt. Die Nachfahren der Kelten feierten es von da an jedes Jahr in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November. Im so genannten "Neuheidentum", also religiösen Bewegungen, die geprägt sind von den alten, vorchristlichen Kulturen wie der keltischen, wird Samhain auch heute noch gefeiert.
Den Tod überlisten
Bei den Kelten veränderte sich der Brauch im Laufe der Jahrhunderte. Die Menschen bekamen nach und nach immer mehr Angst vor dem Tod. Es entstand das Ritual, sich möglichst gruselig zu verkleiden. Man dachte, den Tod, der ja in jener Nacht besonders nahe war, auf diese Art überlisten zu könnten. Der Tod sollte denken, dass die kostümierten Menschen bereits gestorben waren und er sie deshalb nicht mehr zu holen brauchte. Um die Geister zu besänftigen, sollen die Menschen auch kleine Gaben vor ihre Häuser gelegt haben.
Man hört immer wieder von angeblichen grausamen Ritualen der Druiden, diese gehörten zur Priesterklasse der Kelten. Sie sollen in der Nacht des Samhain von Familien Kinderopfer gefordert haben, um die Geister zu beschwichtigen - sonst würde ein schlimmes Unglück über die ganze Familie kommen. Es ist geschichtlich aber nicht belegt, ob sich dies wirklich zugetragen hat. So wird von anderen wiederum vermutet, solche "Schauergeschichten" wären von der Kirche dazu genutzt worden, um die nicht-christlichen Heiden in Verruf zu bringen.
Im 19. Jahrhundert sind viele Iren, also die Nachfahren der alten Kelten, in die USA ausgewandert. Ihre Traditionen haben sie mitgenommen. In den Vereinigten Staaten und Kanada hat sich der "Halloween"-Brauch erneut verändert und mit der Zeit weit verbreitet. Mittlerweile ist das Gruselfest in Nordamerika mit einer großen Geschäftemacherei verbunden.
Der heutige Halloween-Brauch
Die schaurigen Jack-O-Laternen gehören zum heutigen Halloween-Brauch einfach dazu. (Quelle: hellwig/ pixelio.de)
Aber wie entstand nun eigentlich der Name "Halloween"? Am 1. November feiern die Katholiken seit etwa 1.100 Jahren das Fest Allerheiligen. Im Englischen heißt dieser Tag "All Hallows". Der Abend des 31. Oktober heißt deshalb auf Englisch "All Hallows Evening" - also "Allerheiligenabend". Die Abkürzung dafür lautet "Halloween".
Jedes Jahr höhlen Kinder und Erwachsene massenhaft Kürbisse aus und feiern Halloween-Partys. Kinder verkleiden sich und gehen von Haus zu Haus, um von ihren Nachbarn Süßigkeiten zu ergattern. Auch bei uns hört man in der Halloween-Nacht mittlerweile häufig den Spruch "Gib Süßes oder es gibt Saures"! Vor allem in den Städten hat sich Halloween durchgesetzt. Wenn jemand keine Süßigkeiten spendiert, können die Kinder ihm laut Halloween-Brauch dann einen Schrecken einjagen - allerdings soll dies nur ein harmloser Streich sein.
Das heutige Halloween-Fest wird von einigen Seiten kritisch gesehen - zum einen wegen des Riesengeschäftes, das damit gemacht wird. Vor allem die christliche Kirche kritisiert außerdem, dass das "Geisterfest" verherrlicht und dieser Anlass von einigen für "makabere" Taten und Rituale genutzt würde. Die Protestanten bemängeln, dass Halloween auf den gleichen Tag fällt wie der Reformationstag. An diesem für die evangelischen Christen wichtigen Datum wird die Reformation durch Martin Luther gefeiert, die schließlich zur Spaltung des Christentums in verschiedene Konfessionen führte.
Kürbisfratzen, die böse Geister abschrecken
Die Kürbisfratze hat die Aufgabe, böse Geister vom Haus fernzuhalten. Deshalb soll sie möglichst Furcht erregend aussehen. (Quelle: MAhorn/ Pixelio.de)
Es entstand die Tradition, zum "Totenfest" Laternen aus Rüben zu schnitzen. Daraus hat sich nach und nach der Brauch entwickelt, Kürbisköpfe auszuhöhlen und sie in unheimliche Fratzen zu verwandeln. Die Halloween-Tradition verbreitete sich in Nordamerika, und dort gab es viele Kürbisse. Die Pflanze eignet sich besonders gut - vor allem der hartschalige Winterkürbis, der von Mitte September bis Ende Oktober geerntet wird, also genau zur "Halloween-Zeit".
Ausgehöhlte Kürbisköpfe, die "Jack-O-Laternen", gehören seitdem zu Halloween dazu. Es gibt mittlerweile sogar eine eigene Sorte, die "Jack-O'-Lantern" genannt wird. Die Kürbisfratze hat die Aufgabe, böse Geister vom Haus fernzuhalten. Deshalb soll sie möglichst Furcht erregend aussehen. (Im Beitrag "Gruselige Kürbis-Schnitzereien", der unten verlinkt ist, zeigen wir dir, wie es funktioniert.)
Aus den USA "schwappte" Halloween erst in den achtziger Jahren zurück in die europäischen Länder, wo es ursprünglich entstanden war. Seitdem finden sich hier jedes Jahr mehr Menschen, die im Herbst Kürbisse aushöhlen, sich schaurig verkleiden, gruselige Speisen zubereiten und am 31. Oktober Gruselpartys feiern.
Quelle: www.Hellesköpfchen.de | | |
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Die schaurige Legende von Jack O’Lantern
Corall am 29.10.2012 um 17:39 (UTC) | | Demnach gelang es einst einem gewieften, diebischen Trunkenbold namens Jack the Smith, den Teufel zu überlisten, als dieser am Tag vor Allerheiligen kam, um Jacks Seele zu holen. Der Bandit erbot sich einen letzten Drink auf Kosten des Satans. Als der Herrscher der Unterwelt die Zeche nicht bezahlen konnte, überredete ihn Jack, sich in eine Münze zu verwandeln. Doch anstatt mit dieser Münze die Rechnung zu begleichen, steckte Jack sie in seine Tasche, in der sich auch ein Kruzifix befand. Der Teufel – durch das Kreuz verhindert, sich zurück zu verwandeln – sah sich gezwungen, sich auf einen Handel mit dem Halunken einzulassen und verschonte ihn daher für die nächsten zehn Jahre.
Nach Ablauf dieser Frist kam der Fürst der Finsternis erneut, um Jack zu sich in die Hölle zu holen. Jack willigte ein, bat den Teufel aber um einen letzten Apfel, um noch einmal die Süße einer weltlichen Frucht zu genießen. Der gutgläubige Teufel willigte abermals ein und stieg sogar noch den Baum hoch, um den Apfel zu pflücken. Jack packte diese Gelegenheit regelrecht bei den Hörnern, um seinen Widersacher zu überlisten: er schnitzte kurzerhand ein paar Kreuze in den Stamm des Apfelbaumes, auf den der Teufel geklettert war. Und auch dieses Mal musste sich Lucifer Jacks erpresserischem Gebaren beugen, um aus dem Apfelbaum frei zu kommen. Und so versprach er, Jacks Seele niemals mehr einzufordern.
Als Jack eines Tages dennoch starb, blieb ihm der Eintritt in den Himmel verwehrt, schließlich war er zu Lebzeiten schlechten Gemüts gewesen. Doch auch der Zugang zur Hölle stand ihm nicht offen, hatte doch der Höllenherrscher höchstpersönlich sein Versprechen gegeben, Jack nicht in die Unterwelt zu holen. Stattdessen gab er Jack lediglich eine glühende Kohle aus dem Fegefeuer, damit dieser seinen Weg in der Zwischenwelt finden konnte. Jack steckte die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe und zog fortan als verdammter Geist mit seiner Laterne (irisch: „Jack O`Lantern“) am Vorabend zu Allerheiligen durch die Dunkelheit…
Als dann die Iren nach Amerika einwanderten und feststellen mussten, dass es dort kaum Rüben gab, griffen sie kurzerhand auf die im Übermaß vorhandenen Kürbisse zurück, um ihren Halloween-Brauch fortzuführen. Und deshalb leuchten an Oktober lauter Kürbisse.
Quelle: www.MSN.de | | |
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Wie spät ist es wohl? |
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