Blue Corall
 
  Home
  Über mich
  News und Sachthemen
  Hansestadt Hamburg und Umland
  Sternkreuzer-Elbe-1
  Tierchenwelt
  => HAUSTIER HUND: VORTEILE, NACHTEILE
  => Tierstars: HOOVER - DER SPRECHENDE SEEHUND
  => MANN BEISST SCHLANGE, UM ZU ENTKOMMEN – 3 STUNDEN KAMPF MIT PYTHO
  => Mensch-Tier-Beziehung
  => Eine kleine Geschichte der Haustiere
  => Letzte Rettung für verstoßene Haustiere Zu Besuch im Tierheim - Teil 1&2
  => Tierlexikon: Katze
  => STUDIE BELEGT: KATZEN - KONTROLLE ÜBER DEN MENSCHEN DURCH SCHNURREN
  => HAUSTIER KATZE: VORTEILE, NACHTEILE
  => BAUERNREGELN
  => DAS STIMMT NICHT!
  => Tierleben
  Foto des Tages
  Foto der Woche
  Spruch des Monats
  Gedichte,Lebensweisheiten,...
  Eure schönsten Gedichte & Gedanken
  wertvolle Tipps und Bastelideen
  Sport
  Body & Beauty Tipps
  Die 12 chinesischen Tierkreiszeichen
  Dein Jahreshoroskop 2012
  Emoticons oder Smileys (_8(l)
  Fashion-Lexikon
  10 Tipps: Was schlank macht, ganz ohne Diät!
  Schön mit Nüssen
  Spiele
  Klein-Anzeigen
  Login
  Linkliste
  Newsletter
  Galerie
  Landkarte
  Kleine Umfrage
  Kontakt
  Gästebuch
  Forum
Letzte Rettung für verstoßene Haustiere Zu Besuch im Tierheim - Teil 1&2

Constanze deutet auf einen der zahlreichen Zwinger. 18 Hunde laufen darin herum. "Dort sind die netten, unproblematischen Tiere drin", erklärt sie. Jetzt, in der Ferienzeit, haben Constanze und ihre Kollegen alle Hände voll zu tun. Denn wenn Menschen Urlaub machen wollen, dann ist für viele Haustiere plötzlich kein Platz mehr da. Einige gewissenlose Hundebesitzer binden ihr Tier an der Autobahn-Raststätte an die Leitplanke und suchen dann das Weite. Diese Hunde landen dann hier, im Tierheim.

Holger und Constanze spielen mit dem großen Hunderudel im Mainzer Tierheim. (Quelle: Kai Hirschmann (Helles Köpfchen))Kaum hat Constanze die "braven" Tiere gelobt, kommt es im Zwinger zu einem Tumult. Zwei Hunde haben sich ineinander verbissen. Sofort herrscht helle Aufregung und Gebell aus 18 Kehlen, denn das ganze Rudel will plötzlich mitmischen. Mittendrin steht eine mutige Tierpflegerin und versucht die beiden kämpfenden Rüden voneinander zu trennen.

Doch vergebens. Erst als ihr Kollege Holger das Gehege betritt und aus Leibeskräften "Aus!" ruft, erstarren die Hunde. Vor Holger haben die Tiere gehörigen Respekt, denn er ist der Chef im Ring. Genauso schnell, wie vor knapp einer Minute der Tumult losgebrochen ist, herrscht plötzlich wieder Ruhe. Constanze zuckt mit den Schultern. "Das habe ich in diesem Zwinger der friedlichen Hunde noch nie erlebt", sagt sie.

Dabei ist es ganz normal, dass die Hunde gereizt sind. Denn zur Ferienzeit ist das Mainzer Tierheim absolut überbelegt - wie jedes Jahr im Sommer. Momentan sind hier doppelt so viele Tiere untergebracht wie sonst. Statt 40 Katzen leben zurzeit 87 hier. Und statt 50 Hunden sind es 82. Auch bei den Kaninchen, Meerschweinchen und Papageien sieht es ähnlich aus. Zu viele Tiere auf zu engem Raum bedeutet Stress - und Stress macht die Tiere aggressiv.

66.000 Tiere ausgesetzt

"Unsere Plätze sind eigentlich alle belegt", berichtet Constanze. Trotzdem kommen jeden Tag neue Tiere an. Viele Familien, die jetzt in Urlaub fahren, haben sich gar keine Gedanken gemacht, was aus ihrem Haustier werden soll.

Sie hätten natürlich einen Freund bitten können, sich um "Waldi", "Hasso" oder "Fiffi" zu kümmern - oder das Tier in eine Hundepension geben können. Doch das haben - wie üblich - nicht alle Familien getan. Auf diese Weise werden allein in Deutschland 66.000 Tiere während der Sommerferien ausgesetzt.

Außerdem werden immer wieder besonders schlimme Fälle bekannt, bei denen die Tiere ohne ausreichend Wasser und Nahrung in den Wohnungen zurückgelassen werden. Diese Tiere müssen qualvoll verdursten. Zum Glück passen einige Nachbarn auf und verständigen die Polizei oder die Feuerwehr. "Auch diese geretteten Tiere landen dann bei uns", sagt Constanze.

Nicht lebensfähig in der Natur

Dieses Katzenbaby hat Constanze samt Mutter und zwei Geschwistern selbst eingefangen. Die Katzenfamilie streunte durch die Stadt und jagte Jungvögel. (Quelle: Kai Hirschmann (Helles Köpfchen))Doch dann muss sie ihren Vortrag unterbrechen, da ein Feuerwehrauto vorgefahren ist. Es bringt das nächste Ferien-Opfer: Hund Nummer 83. Denn zu den Aufgaben der Feuerwehr gehört es, umherstreunende Hunde und Katzen einzufangen und sie anschließend ins Tierheim zu bringen.

Die "geschnappten" Haustiere haben großes Glück, da die meisten von ihnen in Freiheit gar nicht überleben könnten. Denn sie haben nicht gelernt, ihr Futter selbst zu suchen. Deshalb verhungern viele Tiere mitten in den Großstädten, wenn ihnen kein Mensch hilft.

Nachdem Hund Nummer 83 versorgt ist, erzählt Constanze, dass sich einige Haustiere in freier Natur noch nicht einmal bewegen können. So purzelt manch ausgesetztes Meerschweinchen Böschungen hinunter und bricht sich dabei die Knochen, weil es in seinem Käfig keine so großen Schrägen kennen gelernt hat.

Papageien in deutschen Parks

Wenn ausgesetzte Tiere dennoch überleben, dann ist das auch nicht besonders erfreulich für die Tierwelt. Exotische Wasserschildkröten, tropische Fische, Nagetiere oder Zwergpapageien haben in unseren Seen und Parks eigentlich nichts zu suchen. Denn sie könnten einheimische Arten verdrängen und dadurch das ökologische Gleichgewicht völlig durcheinander bringen.

Eine mindestens genauso große Gefahr sind verwilderte Haustiere auf der Jagd. Ein trächtiges Reh oder ein junger Feldhase sind für Hunde leichte Beute. Streunende Katzen fressen vor allem Vögel und Kriechtiere. Jedes Jahr fallen schätzungsweise eine Million Wildtiere und viele Millionen Singvögel den jagenden (ehemaligen) Haustieren zum Opfer. Darunter sind auch viele streng geschützte und vom Aussterben bedrohte Arten.

Im zweiten Teil erfährst du, warum Haustiere ein denkbar schlechtes Überraschungs-Geschenk sind und welche exotischen Tiere schon im Tierheim abgegeben wurden 




 

Im ersten Teil hast du erfahren, warum Tierheime in der Sommerzeit immer total überfüllt sind. Lies nun, welche "besonderen tierischen Gäste" schon einmal eine Zeitlang im Mainzer Tierheim gewohnt haben und warum Chinchillas und Wüstenrennmäuse keine Haustiere sind.

Constanze Martin führte früher als Hobby Hunde des Tierheims aus. Mittlerweile sitzt sie dort im Vorstand. (Quelle: Kai Hirschmann (Helles Köpfchen))Constanze zeigt auf einige Zwinger, in denen einzelne Hunde mit treuen Augen Mitleid erweckend durch den Zaun sehen. "Das sind unsere Problemfälle: die so genannten Kampfhunde", sagt die Mitarbeiterin des Tierheims. Manche "Kampfhunde" sind jedoch so zahm und so sehr an den Menschen gewöhnt, dass sie nicht mit den anderen Hunden im Rudel leben können. Aber die meisten Menschen trauen sich nicht, angeblich "gefährliche Rassen" zu adoptieren. "Wer will schon einen Kampfhund haben?", fragt Constanze und dreht fragend die Handflächen nach oben.

Im nächsten Zwinger knurrt ein weißer Rüde und bleckt die Zähne. Sobald man sich ihm nähert, springt er mit lautem Bellen die Gitterstäbe hoch. Dieser Kampfhund hat seinen Namen - leider - zu Recht, denn er ist gefährlich. "Der wurde von seinem früheren Besitzer abgerichtet und beißt", sagt Constanze. "Nur Holger kann sich ihm ohne Gefahr nähern."

Seine meisten Bewohner kann das Tierheim nach einiger Zeit an eine tierliebe Familie abgeben. Doch so genannte "Kampfhunde" sind sehr schwer vermittelbar. Besonders dann, wenn der Hund tatsächlich "scharf" ist.

Tiere sind keine Geschenke

Natürlich sind die Leute vom Tierheim froh, wenn jemand ein Tier mitnehmen möchte. Aber nicht jeder, der ein Tier haben möchte, bekommt auch eins, stellt Constanze klar: "Niemand erhält bei uns ein Tier, wenn er damit seinem Kind ein Überraschunsgeschenk machen will." Ein Haustier, erklärt sie, muss sich mit seinem Besitzer verstehen. Beide müssen zueinander passen und sich mögen. Außerdem muss sich die ganze Familie für das Haustier verantwortlich fühlen.

Constanze gibt ein Beispiel: Manchmal schenkt ein Opa seiner Enkelin ein Meerschweinchen, weil sie so gequengelt hat. Doch die Mutter hat Angst vor Nagetieren. Dann landet das Meerschweinchen früher oder später im Tierheim. "Bei uns hätte der Opa kein Meerschweinchen für seine Enkelin bekommen", betont Constanze.

Falsche Tierliebe

Bevor dieser Rottweiler ins Tierheim kam, wog er schwere 80 Kilogramm und konnte sich kaum noch bewegen. (Quelle: Kai Hirschmann (Helles Köpfchen))Nebenan wohnt ein auffallend dicker Rottweiler. "Als wir ihn bekamen, wog er 80 Kilo, so viel wie ein ausgewachsener Mann. Er konnte sich nicht mehr alleine auf den Beinen halten", erklärt Constanze. Jetzt hat der Hund schon 25 Kilo abgenommen. Wenn ein Hundehalter seinem Liebling zu viel Futter gibt, dann ist das zwar gut gemeint, aber es ist Tierquälerei. Zum Glück achten viele Menschen darauf. Constanze merkt das, wenn sie mit dem Rottweiler spazieren geht. "In der Stadt werde ich manchmal angesprochen, weshalb ich meinen Hund so viel zu fressen gebe."

Constanze führt nämlich nicht nur neugierige Reporter durchs Tierheim, sondern seit vielen Jahren auch gestrandete Hunde durch die Stadt. "Ich habe hier als Ausführerin angefangen. Und heute bin ich im Vorstand des Tierheims."

Um Hunde ausführen zu dürfen, muss man 18 Jahre alt sein. Doch auch 16-Jährige dürfen schon mithelfen - etwa als "Streichler" von Kaninchen oder Katzen. "Wir haben wirklich viele Freiwillige, die jede Woche kommen, um ein wenig mit den Tieren zu spielen und sie zu streicheln. Das ist sehr wichtig für die Tiere." Kinder dürfen dabei jedoch nicht helfen - das verbietet das Gesetz.

Chinchillas sind keine Haustiere

Dieser Chinchilla gehört bei uns zu den exotischen "Haustieren". Er ist nicht leicht zu halten und braucht viel Auslauf. (Quelle: Kai Hirschmann (Helles Köpfchen))Zum Schluss der Führung zeigt uns Constanze die "Exoten", also außergewöhnliche Tiere, die hier gelandet sind. Darunter waren sogar schon gefährliche Exemplare. "Wir hatten hier einmal so eine Schnappschildkröte, wie sie gerade in Bayern für Aufregung sorgt", berichtet Constanze. In Bayern wurde gerade ein ganzer See gesperrt, weil dieses Tier sogar Badegästen gefährlich werden kann, wenn es sich bedroht fühlt.

Die Exoten, die derzeit das Mainzer Tierheim bevölkern, sind jedoch harmlos. In kleinen Käfigen sitzen ausschließlich Nagetiere wie Wüstenrennmäuse, Degus und Chinchillas. Die sind nicht ausgesetzt, sondern hier abgegeben worden. Die Tierhalter hatten nicht erwartet, dass die niedlichen Tiere so groß werden, so viel Platz brauchen oder so wenig zutraulich sind.

Pension Tierheim

Dabei hätten die Tierhalter das alles vorher wissen können - eigentlich sogar müssen. Denn wer sich ein Tierbaby anschafft, der hat sich darüber zu informieren, wie das Tier im ausgewachsenen Zustand aussieht und welche Bedürfnisse es dann hat. "Wir nehmen solche Tiere kostenlos auf und vermitteln sie dann weiter an echte Experten oder Zoos."

Einen Tipp gibt Constanze noch zum Abschied: Tierhalter können ihre Lieblinge für einige Zeit zur Pflege im Tierheim abgeben. Das kostet einen kleinen Betrag fürs Futter. Bei Nachbarn oder Freunden wären Tiere zwar wahrscheinlich besser untergebracht. Aber es ist immer noch viel besser, zum Beispiel seinen Hund für ein paar Wochen im Tierheim abzugeben, als seinen "Liebling" an einer Autobahn-Raststätte auszusetzen.

 

Im neuen Forum kannst du dich mit (Kinder &) Jugendlichen über dieses Thema austauschen und deine Meinung sagen.

 

 

 

Tierpflegeplätze im Urlaub Urlaub mit Tieren

Vor jeder Reise ins Ausland braucht dein Haustier seit 2004 einen eigenen Ausweis. Darin stehen alle Impfungen. Die Infos werden außerdem auf einem Computerchip gespeichert und dem Tier unter die Haut gesetzt.

Dein Haustier sollte registriert sein. Wenn es wegläuft und später wieder eingefangen wird, kann man auf diese Weise den Besitzer ermitteln. 

 

 
Wie spät ist es wohl?  
   
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden